Ein Etappen- und ein Lügenrennen

In dem Konflikt zwischen Katalonien und Spanien hat es keine Sommerpause gegeben. Unter anderem musste in diesen warmen Monaten die spanische Justiz mehrere Niederlagen in Europa einstecken. Deutschland, Belgien und Schottland verweigerten die Auslieferung von exilierten Politikern wegen der Grundlosigkeit der spanischen Anklagen  und die spanische Richter standen da wie der nackte König aus dem Märchen.

Jetzt aber wird der Konflikt immer mehr gründe dafür liefern, dass die Staaten der EU ihn nicht weiter ignorieren oder bagatellisieren können. In diesem September fängt eine Art Etappenrennen an, ein Rennen der Katalanen mit dem klaren Ziel eine von Spanien unabhängige Republik zu verwirklichen. Im September und bis Ende des Jahres gibt es mehrere Etappenziele auf diesem Weg.

Am nächsten 4.09. wird der jetzige katalanische Regierungschef, Quim Torra, eine Grundsatzerklärung verkünden, in welcher er die Entschlossenheit seiner demokratisch gewählten Regierung bekräftigen wird unbeirrt den Weg zur Unabhängigkeit weiter zu gehen. Das wird ohnehin manche Illusionen von denen zerstreuen, die noch glauben, dass die Katalanen ganz brav die Uhr 10 Jahre zurückstellen können, als ob alles erlittene Unrecht nicht geschehen wäre.

Am 11.09. dem nationalen Feiertag der Katalanen, wird es wieder wie in den letzten Jahren eine Massenkundgebung in Barcelona mit mehreren hunderttausenden Teilnehmer geben, unter dem Motto „Machen wir die Republik“. Und wie immer, und wie jetzt Präsident Puigdemont wieder angemahnt hat, absolut friedlich.

Am 20.09. dem Jahrestag des ungesetzlichen Einfalls der spanischen Polizei in Gebäuden der katalanischen Landesministerien (von den Katalanen als Staatsstreich bewertet), werden überall Solidaritätskundgebungen für Jordi Cuixart und Jordi Sánchez abgehalten werden, den zwei Vorsitzenden von zivilen vereinen und weil sie wegen ihres mäßigenden Einsatzes an jenem Tag schon fast ein Jahr ungerecht und unter willkürlichen Anklagen im Gefängnis sitzen.

Am 1.10, Jahrestag des Unabhängigkeitsreferendums und der brutalen Attacken der spanischen Polizei gegen friedliche Bürger mit ca. 1000 Verletzten, werden im ganzen Land Gedenkveranstaltungen (Menschenketten, etc.) stattfinden.

Am 27.10. Jahrestag der Ausrufung der katalanischen Republik durch das katalanische Parlament, die wegen des Druckes aus dem Ausland und um Opfer durch eine angedrohte bewaffnete Intervention Spaniens zu vermeiden vorläufig  ausgesetzt wurde, wird wahrscheinlich eine Art internationaler Tag für das Selbstbestimmungsrecht organisiert werden.

Und „last but not least“, vor Jahresende sollen die Gerichtsverhandlungen gegen die inhaftierten katalanischen, politischen Gefangenen stattfinden. Da werden auch überall Solidaritäts- und Protestkundgebungen in Katalonien stattfinden, oder sogar auch in Madrid.

Das ganze Herbst wird also auf eine Bestätigung der ungeschmälerte Kraft der Unabhängigkeitsbewegung hinauslaufen und des eklatanten Misserfolgs der verfassungswidrigen Intervention der spanischen Zentralregierung in Katalonien.

Aber die Lage würde unvollständig beschrieben sein, wenn nicht auch von einem anderen Rennen geschrieben würde: ein Lügenrennen der spanischen Justiz und der spanischen Parteien unterstützt von einem großen Teil der spanischen Presse, die als williges Sprachrohr die Lügen weiterverbreitet.

Zum Beispiel, dass die Unabhängigkeitsbefürworter das Land gespaltet hat und dass dieser Unfrieden Familien und Freunden auseinander dividiert. Das geschieht aber eher durch die falschen, haarsträubenden Informationen, die besonders von der Partei Ciudadanos gestreut werden. Oder das die Unabhängigkeitsgegner fast um ihr Leben fürchten müssen. Wer den katalanischen Alltag miterlebt kann sofort feststellen, dass alles nur ein Propagandamärchen ist, um in dem Rest Spaniens die Stimmung gegen die Katalanen anzuheizen. Wenn es Gewalt oder Ausschreitungen gibt, kommen sie gerade von den radikalen pro-spanischen Banden die Flaggen und gelbe Schleifen herunterreißen oder katalanische Journalisten prügeln.

Zum Beispiel,weil es nichts anderes als dreiste Lügen sind, mit den Anklagen wegen Rebellion gegen Politiker, die nur friedfertig den Auftrag Ihrer Wähler verwirklichen wollten. Man sollte die Begründung dieser Anklagen wirklich als Muster von Verlogenheit definieren. Das geht nämlich so: die Angeklagten haben die Bürger zur Stimmabgabe in dem Referendum vom 1.10.2017 aufgerufen, obwohl sie wussten, dass die spanische Regierung es verbieten würde. Deswegen hätten die Angeklagten „nicht ausschließen dürfen“, dass es irgendwie zur gewaltsamen Ausschreitungen kommen könnte. Und wenn diese kämen, „könnte man auch nicht ausschließen“, dass diese Ausschreitungen so gravierend werden könnten, dass die staatliche Ordnung in Gefahr geraten würde, Und weil diese Politiker eine solche Entwicklung (wie abenteuerlich es auch immer erscheinen möge) „nicht ausschließen durften“ haben sie sie in Kauf genommen, ergo sind sie dafür verantwortlich, ergo sind sie Anstifter zur Rebellion.

Also wird nicht Anklage erhoben wegen etwas was gewesen ist, sondern wegen das was unter extremen Umständen eventuell hätte passieren können. Das eine solche irrsinnige Argumentation das Ende der  Meinungs- und Versammlungsfreiheit bedeutet, kümmert keinen der Obersten Richter, Weil wie Ex-Ministerpräsident Rajoy unverblümt mal sagte: „Die Einheit Spaniens steht über alle anderen Gesetze“. Es bestätigt sich leider wieder: „Spain is different“…

Auf die Entwicklung des Konflikts in diesem Herbst darf man gespannt sein. Und nicht minder auf die Reaktion der EU, wenn der spanischer Zentralstaat sich wieder über Menschenrechte und Grundsätze der Union hinwegsetzen würde.

 

 

10 Kommentare

  1. Jacobo Brenner

    Ich würde diesen Beitrag eine katalanische Lüge in deutscher Sprache nennen! Amigo Pere Grau, por favor, wieder ein Beitrag von Ihnen voller Demagogie, Lügen und Wahrheitsverzerrung. Spanien ein Zentralstaat? Dann wären diese separatistischen Parteien schon längst verboten und ilegalisiert. Wir Spanier freuen uns alle auf einen spannenden Herbst. Dann nämlich, wird endlich die stille Mehrheit in Katalonien sich gegen diesen Totalitarismus der katalanischen Nationalisten aufbäumen. Ich weiss lieber Pere, dass Sie meine Kommentare nicht publizieren werden. Das ist Ihre Auffassung und die der Nationalsiten von „libertad de expresión“!!! Diese gilt nur in eine Richtung!!! Bona nit, Pere!!!

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    • Pere Grau Rovira

      Sehr geehrter Herr Brenner,

      Wie Sie sehen können, sind Ihre Kommentare hier für jedermann zu lesen sein. Nicht nur das, ich verspreche Ihnen, dass ich darauf demnächst mit einem entsprechenden Artikel antworten werde, da ich nicht möchte, dass Sie denken können ich serviere Sie mit einer kurzen Notiz einfach ab. Das ist nicht meine Art.
      Ich weiß jetzt schon von vornherein, dass wir beide uns nicht gegenseitig überzeugen werden können, aber wenigstens ein kleiner Argumenten Austausch muss sein, nicht wahr?
      Hier möchte nur betonen, dass die Meinungsfreiheit, auch (und besonders) für den Independentistas als ein unverzichtbarer Teil des demokratischen Lebens, und ich denke, dass ich nirgends etwas geschrieben habe, dass das gegenseitige annehmen lässt.
      Ich bedaure sehr der Vorfall mit Ihrem Sohn in Girona. Idioten gibt es in jedem Lager, aber einen Kind zu misshandeln ist für mich direkt ein Verbrechen.
      Also bis demnächst…
      Pere Grau

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      • Jacobo

        Sehr geehrter Herr Grau Rovira, leider haben Sie meinen ersten Kommentar nicht publiziert. Nur die darauf folgenden Kommentare. In meinem ersten Kommentar beschreibe ich meine Sichtweise und meine Erfahrungen zu dem Konflikt Spanien/Katalonien. Es würde doch Sinn machen, wenn Sie diesen publizieren würden, damit es für jedermann zu lesen ist, nicht wahr?

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      • Pere Grau Rovira

        Sehr geehrter Herr Brenner,
        Ich bin ein alter Dinosaurier und mit der Technik oft auf Kriegsfuß. Warum Ihrer erster Kommentar nicht erschien ist mir auch ein Rätsel. Aber in den versprochenen Artikel werde ich auch darüber Stellung nehmen. Innerhalb der nächsten 10 Tagen. Versprochen.

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    • Bianca Schubert

      Herr Brenner,
      erklären Sie mir doch bitte mal, wenn die „stille Mehrheit“ der Katalanen gegen die Unabhängigkeit ist, warum Spanien dann nicht einfach ein Referendum veranstaltet, wie Großbritannien in Schottland und Kanada in Quebec? Wenn die Mehrheit gegen die Abspaltung ist, dann würde Spanien dieses Referendum doch gewinnen wie Großbritannien und Kanada und alles wäre gut.
      Und dann würde ich gerne noch wissen, warum machtgeile, egoistische Politiker, die die katalanischen Führer ja angeblich sind, einen Weg wählen sollten, der ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit Gefängnis, Exil oder den wirtschaftlichen Ruin bringt? Und zumindest die derzeitigen katalanischen Amtsinhaber wissen sicher genau, dass sie mit einem Bein in Spaniens Gefängnissen stehen.
      Im übrigen gilt das Recht auf Selbstbestimmung nicht nur für Kolonien. Zumindest der UN-Spezialist Alfred de Zayes ist anderer Meinung. Und im Falle des Kosovo konnten die meisten EU-Länder dessen einseitig erklärte Unabhängigkeit gar nicht schnell genug anerkennen.

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  2. Jacobo

    Sehr geehrter Herr Rovira, anbei erhalten Sie nochmal meinen Artikel. Ich hoffe, es klappt diesmal mit der Technik.

    Sehr geehrter Herr Grau Rovira,

    Erlauben Sie mir, dass ich Ihnen meine persönliche Meinung über den Konflikt Spanien/Katalonien und auch meine Erfahrungen der letzten Jahre schildere.

    Ich bin Deutsch-Spanier, verheiratet, 2 Kinder und lebe seit 3 Jahren in Spanien (Valencia). Davor habe ich fast 10 Jahre in Barcelona gelebt.

    Was zur Zeit in Katalonien geschieht ist leider das Resultat und der Missbrauch einer „gutgemeinten“ Constitución del 78!

    Seit mehr als drei Jahrzehnten betreibt die Generalitat die „Akquisition“ unentschlossener Bürger für ihre Ideen. Über Jahre wird eine Kampagne der Lüge, Verleumdung, Agitation sowie der Demontage des spanischen Staates und dessen Institutionen organisiert und vorangebracht; aus Steuergeldern finanziert wohlgemerkt. Dazu noch die politische und ideologische Zweckentfremdung einer sportlichen Institution wie dem FC Barcelona. Eine(r) ganze(n) Generation ist auf diese Weise geprägt, agitiert und dogmatisiert, quasi Separatismus in die Wiege gelegt worden. Als „Auswärtiger“ sind Sie willkommen, sofern Sie diese Doktrin mitmachen oder gutheißen, wenn nicht, werden Sie sofort als Faschist oder Franquist beschimpft. Durch die Gesellschaft geht ein Riss, sie ist gespalten; Familien zerstreiten sich, Freundschaften gehen kaputt, es kommt immer mehr zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. In der Zeit, in der wir dort gelebt haben, konnten wir nicht beobachten, dass man von Madrid aus wirklich versucht, kulturelle, sprachliche oder gar politische Entwicklung des Landes zu torpedieren.

    Ich habe lange genug mit meiner Familie in Katalonien gelebt und gearbeitet, um mir hier nicht irgendetwas aus den Fingern ziehen zu müssen. Wir haben in unserem eigenen Umfeld Erfahrungen sammeln können, die die beschriebenen Szenarien bestätigen. Darüberhinaus sind uns auch viele Vorfälle, die meine Darstellungen unterlegen, zugetragen worden. Und es sind schon lange keine Einzelfälle mehr. Lassen Sie mich noch eine persönliche Erfahrung schildern: Mein Sohn ( 12 Jahre alt ) wurde in der nordkatalanischen Stadt Gerona im Sommer 2014 von radikalen Separatisten attackiert weil er das Trikot der spanischen Nationalmannschaft ( mit der Rückennr. von Andrés Iniesta ) trug. Er wurde angepöbelt, angerempelt und gegen ein Schaufenster gedrückt. Ich finde es einfach unerträglich wie die katalanischen Separatisten sich immer als friedliche und demokratische Saubermänner und alles Spanische als undemokratisch, violent, unterdrückend und bedrohlich darstellen.

    Wenn man dort lebt, erhält man ein ganz anderes Bild von Katalonien und der katalanischen Gesellschaft als das, das was von den Separatisten propagiert wird. Man nimmt ein anderes Stimmenverhältnis wahr: das eines gespaltenen Katalonien, das wahre Katalonien, in dem ein Konglomerat aus machtgierigen, korrupten Politikern, einem ideologisiertem Erziehungs- und Schulsystem ( ich empfehle Ihnen, ein katalanisches Geschichtsbuch der Oberstufe mit einem Geschichtsbuch aus einer anderen Region Spaniens zu vergleichen ), mit subventionierten dogmatisierten Medienorganen ( TV3, die Zeitungen Ara, Avui u.a. ), derivativen politischen Organisationen wie z.B. die CAC ( eine Zensur-Agentur, die soeben eine Reihe von katalanisch-kritischen Journalisten und Medienorgane auf eine „Schwarze Liste“ gesetzt hat ) oder als Bürgerinitiative getarnte politische Zweckorganisationen wie z.B. die ANC, die keiner anderen Aufgabe nachkommen, als der Verbreitung von pro-separatistischer Propaganda.

    Die Autonomie, die Katalonien heute genießt, ist umfassender als vor dem Bürgerkrieg. Katalonien verfügt über eine sehr weitläufige Selbstverwaltung. Bis auf die Steuerhoheit, die ( zum Teil ) noch vom Staat verwaltet wird, sind alle Ressorts in der Hand der Regionalregierung. Der spanische Staat interviniert nur wenn gegen bestehendes Gesetz im Rahmen der spanischen Verfassung verstoßen wird ( beispielsweise wenn man dem Wunsch von Eltern nicht entspricht, ihre Kinder mit Spanisch als Hauptsprache und nicht als Fremdsprache zu unterrichten ). Spanien ist kein Zentralstaat wie z.B. Frankreich. Die spanische Territorialstruktur setzt sich aus sog. autonomen Regionen ( Comunidades autónomas ) zusammen. Bis auf wenige Nuancen ist es einem Föderalsystem sehr ähnlich. Spanien ist alles andere als ein „Völkergefängnis“.

    Katalonien war schlichtweg noch nie eine unabhängige Nation sondern, wenn überhaupt , „Juniorpartner“ des Königreichs Aragon. 1714 verlor es lediglich sog. „forale Privilegien.“

    Abschliessend möchte ich Ihnen zwei links zusenden. Dies kann man nicht mehr als „geschmacklos“ betitteln sondern ist für mich Volksverhetzung!

    http://www.elmundo.es/cataluna/2018/08/22/5b7d304f46163f588f8b4583.html

    https://elpais.com/ccaa/2018/08/22/catalunya/1534940858_892867.html

    Wenn so etwas in Deutschland passieren würde, hätte dies für den Restaurantbesitzer gravierende Konsequenzen. Bin mal gespannt, welche Konsequenzen es in Spanien haben wird.

    Saludos cordiales desde Valencia

    Jacobo Brenner

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      • Jacobo

        Sehr geehrter Herr Grau Rovira, ich bin gespannt auf Ihre Kommentare! Ich würde Sie bitten, auch diesen Text von mir zu veröffentlichen. Fair ist fair und die freie Meinungsäusserung ist doch unser höchstes Gut!

        Man sieht es auch an der DIADA vom vergangenen Dienstag. Diese wurde wieder von den Separatisten zwecksentfremdet obwohl es das Fest aller Katalanen ist.

        Die ANC, die nationalpopulistische Bewegung der Katalanischen Separatisten, möchte aus dem früher weltoffenen, zweisprachigen (spanisch katalanisch) Katalonien ein möglichst katalanisches Katalonien machen wo spanisch höchstens als Fremdsprache erlaubt wird. Es geht gar nicht um den Schutz der katalanischen Sprache!!, Das vorher zweisprachige Schulsystem bei dem sowohl spanisch und katalanisch möglich waren, wurde auf ein einsprachiges Schulsystem umgestellt. Durch die nationalistische Regionalregierung wird jetzt nur noch in der Regionalsprache katalanisch unterrichtet, spanisch höchstens als Fremdsprache 2 Stunden/Woche ! Das hat mit Schutz der Sprache nichts zu tun sondern Ziel ist es, ein monolinguistisches , sprachlich reines Katalonien zu schaffen, damit man behaupten kann, wir sind eine Volksgruppe Nation und wir sind anders als Spanien. Man verbreitet rassistischen Thesen (Andalusier also Südspanier arbeiten nur 3 Monate und 9 Monate in der Bar, alles bezahlt von den superschlauen fleißigen Katalanen !!! Stimmt aber nicht, die Comunidad de Madrid ist die Nummer 1 was Solidarität zwischen den Comunidades anbetrifft. Die Katalanen, die Vorfahren aus Andalusien haben und sich als Spanier und Katalanen fühlen und keine Abspaltung möchten werden verächtlich Colonos Charnegos genannt. Auch die aus Andalusien stammende Politikerin Inés Arrimadas wurde als Charnega beschimpft. Ein weiteres Beispiel des Rassismus läßt sich auch im Google Store finden, die App CATALAPP. Diese kann man runterladen und damit Firmen, Geschäfte denunzieren die nicht katalanisch sprechen !!! , Wortlaut der App : damit man 100% in Katalanisch leben kann. Man stelle sich eine App in Deutschland vor damit man 100% in Deutsch leben kann usw….Überall stellt man sich als das Opfer dar, angeblich ist es der Schatten Francos , also 52,5 % der Wähler Kataloniens die nicht die Separatisten gewählt haben (darunter der linke Schriftsteller Javier Cercas, der von Franco verfolgte linke Sänger Joan Manuel Serrat, der peruanische Schriftsteller Mario Vargas Llosa, der Sozialist Josep Borrell und die restlichen 2,25 Millionen sind alles Franquistas genauso wie der Rest Spaniens?? Liebe Leute, wake up Europe! Die Nationalisten Kataloniens sind Populisten, die gegen die Werte Europas wie Solidarität und Einigkeit sind. Oder möchte man im Europa des 21. Jahrhundert neue Mauern erreichten?
        Der grösste Fehler der “grossen” Parteien in Spanien waren, immer mit den Nationalisten koalieren zu wollen/müssen, um in Madrid regieren zu können anstatt eine grosse Koalition zu bilden, wie zum Beispiel in Deutschalnd. Die Stimmen haben sich die Nationalisten über 4 Jahrzehnte auch gut bezahlen lassen. Zum Beispiel liegt die Erziehung, Schul- und Bildungssystem in den Händen der Nationalisten. Über mehr als 3 Jahrzehnten werden Kinder systematisch indoktriniert. Lieblingsaussage ESPANYA ENS ROBA Spanien beraubt uns ist genauso rassistisch wie das Motto der katalanischen Nationalisten UNA LLENGUA UNA NACIO, EINE SPRACHE EINE NATION. Man tut alles darán, das bilinguale Katalonien auszumerzen ! Geschäfte und internationale Unternehmen die in spanisch werben, werden von Separatisten denunziert, Katalonien ist bilingual, aber wenn Eltern ihre Kinder mehrheitlich in spanisch unterrichten lassen möchten, werden sie mit sozialem Druck terrorisiert . Gegen den König wird gehetzt und man vergisst dabei völlig, das dieser 1981 den Putsch und damit Bürgerkrieg / neue Diktatur verhindert hat. Die spanische Verfassung von 1978 ist von 90% der Katalanen angenommen und von einem katalanischen Rechtsprofessor mit formuliert worden. Tut mir leid, es ist ein ethnischer rassistischer Nationalismus des 19. Jahrhunderts. Der Vizepräsident Oriol Junqueras hat gesagt : Katalanen unterscheiden sich genetisch von den Spaniern (Quelle Magazin AVUI 28.08.2008 PDF Ausgabe kann ich Ihnen zusenden) der ehemalige Sprecher der Regionalregierung Kataloniens Jaume Clotet hat in der Ausgabe des Magazins El Singular im September 2011 angeboten, für spanisch-sprachige Eltern einen Hundezwinger einzurichten. Und es gibt noch viele, viele weitere Beispiele. Ex-Präsident Puigdemont wurde vom spanischen Verfassungsgericht mehrmals auf die strafrechtlichen Konsequenzen hingewiesen, wenn er weiter mit seinem illegalen Abspaltungsversuch weitermacht. Er hat dies in Twitter veröffentlicht und darüber gelacht. Das Gericht hat ihn auf den Rechtsweg verwiesen, also auf demokratischen Wege eine Mehrheit finden für eine Änderung der Verfassung um ein Referendum durchzuführen. Nur durch das veraltete Hondtsche Wahlrecht haben die Separatisten mehr Sitze im katalanischen Parlament! Dieses bewirkt daß eine Wählerstimme aus den separatistischen ruralen Gebieten fast doppelt so viel wert ist wie eine Wählerstimme aus dem weltoffenen multikulturellen nicht-separatistischen Barcelona. Der größte Verlierer ist Katalonien selbst, was weiterhin tief gespalten ist und mit den Separatisten an der Macht auch gespalten bleibt. Diese haben schon in der Vergangenheit bewiesen, daß sie nur Politik für ihre Klientel machen, die 52% die sie nicht gewählt haben sind für sie keine “richtigen” Katalanen.Im übrigen erlaubt keine Verfassung der Welt die Abspaltung einer Region , das Völkerrecht erlaubt eine Abspaltung nur für ehemalige Kolonien und unterdrückte Regionen und keines von beiden ist Katalonien , desweiteren haben die meisten Katalanen spanische Nachnamen und mehr als 50 % fühlen sich als Katalanen Spanier und Europäer.
        Inzwischen hat sich eine eine Bürgeriniative (Tabarnia) gebildet, welche möchte daß die Großstadt Barcelona, wo die Mehrheit der Menschen nicht separatistisch sind sich von der autonomen Gemeinschaft Katalonien abspaltet und eine eigene autonome Gemeinschaft innerhalb Spaniens bildet. Wäre auch fair und dies ist gemäß der spanischen Verfassung auch legal. Bisher haben schon tausende Firmen ihren Sitz ausserhalb Kataloniens verlegt, und haben angedroht wenn es mit der politischen Instabilität so weiter geht auch die Produktionsstätten zu verlegen. Das würde Katalonien dann wirklich treffen! Die Arbeitslosigkeit ist schon angestiegen, es kommen weniger Touristen, und der größte Arbeitgeber Kataloniens, das spanische Unternehmen SEAT hat angedroht komplett den Standort in Martorell zu verlassen. SEAT war übrigens der Dank Francos an die katalanische Bourgeoisie für die Unterstützung im Bürgerkrieg. Die katalanischen Nationalisten sind europhobe nationalistische Populisten!! Aber Populisten muß man entzaubern dadurch daß man ernsthaft um deren Wählerschaft wirbt !!! Das alles hat die Partei PP mit Mariano Rajoy versäumt! Diese Populisten gibt es inzwischen in ganz Europa und sie machen Stimmung gegen die europäischen Werte und das ist auch Schuld der EU. Anscheinend interessiert man sich nur für Wirtschaftsunternehmen und Bankenrettung. Zumindest entsteht der Eindruck, aber Europa muß sich mehr mit Themen wie Arbeitslosigkeit, Zukunftsangst , Rente, Umweltschutz etc…beschäftigen.
        Abschliessend möchte ich noch sagen, dass der größte Fehler der jüngeren Geschichte Spaniens war, die Schaffung der Autonomien und der Ko-Amtssprachen. Dies waren die zwei Werkzeuge, die die Nationalisten seit vierzig Jahren benutzen, um den Separatismus und den Hass gegen Spanien voranzutreiben. Und das alles mit der Komplizenschaft von den zwei grossen Parteien PSOE und PP. Spanien braucht eine drastische Veränderung. Vielleicht das Modell eines Zentralstaates wie in Frankreichs? Dort leben auch Katalanen, Basken, Bretonen, Elsässer mit Franzosen in Frieden zusammen.
        Zweifellos ist die Schaffung der Autonomien der größte Betrug, den die politische Kaste gegen das spanische Volk begangen hat und für den sie verantwortlich sind und in den nächsten Wahlen die Quittung bekommen werden. Die Autonomien haben bisher den Interessen einer politischen Kaste gedient, die so korrupt wie unfähig und ebenso ruinös wie untragbar und ineffektiv ist. Ich wiederhole, Spanien braucht einen Zentralstaat wie in Frankreich. Die Autonomien schwächen und zerstören Spanien von allen Seiten: ökonomisch, politisch und sozial.
        Man sagt, dass Geschichte von den Gewinnern geschrieben wird … hier haben wir, wer gewinnt und dank dem spanischen Staat … der ihnen das Geld und die Infrastruktur gibt, damit sie weiterhin willkürlich handeln können und die Gesetze brechen., Bildung ist eine fundamentale Säule unserer Gesellschaft und diese darf nicht dazu dienen, um Kinder indoktrinieren zu lassen indem sie die Geschichte neu erfinden und Hass gegen alles was spanisch ist und klingt schüren.

        Anbei einige sehr interesante links für die Leser, die spanisch können:

        http://www.elmundo.es/espana/2018/09/17/5b9eab70e2704e08228b459e.html
        http://www.elmundo.es/opinion/2018/09/18/5b9fe2f3e5fdea0e1b8b4585.html
        http://www.elmundo.es/espana/2018/09/18/5b9ffcab46163fbc808b45ad.html

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      • Pere Grau Rovira

        Ach, Herr Brenner… Ich glaube nicht und unterstelle Ihnen wirklich nicht, dass Sie dazu gehören. Aber Ihre Argumentation könnte wirklich von dem extremsten spanischen Ultranationalist oder von dem spanischen Geheimdienst unbesehen unterschrieben werden. Ihre heutige Ausführungen werde ich bei Gelegenheit auch beantworten. Damit aber, werde ich dieser Dialog beenden. Was „El Mundo“ betrifft (genau wie La Razón, El País und anderer spanischen Zeitungen) folgt brav und getreu die spanische Regierungslinie, auch ab und zu mit „fake news“.

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